Einerseits bin ich froh, dass die Die fort ist und im Krankenhaus. Hoffentlich kommt sie nicht mehr nach Hause, dann darf ich wieder zu meinem Opa. Die schreit den ganzen Tag herum und streitet mit meinem Opa. Andererseits, wenn sie da wäre, müsste ich die fürchterliche Reissuppe nicht essen. Immer, wenn ich die Reissuppe esse, wird mir so schlecht im Magen, und der steht mit dem Stecken neben mir, und wenn ich aufhöre zu essen, schlägt er mir mit dem Stecken über den Kopf.
Heute müssen wir schon wieder die grauslige Reissuppe essen. Nigg sagte, das ist doch egal, was wir essen, wenn der Alte uns nur nicht schlägt. Nigg weiß doch gar nicht, dass es mir auf die Reissuppe immer so schlecht wird. Mein Vater steht vor dem kleinen Kindertisch wie ein Ungeheuer und beobachtet, dass ich nicht wieder Niggs leeren Teller mit meinem vollen vertausche. Ich glaubte schon, ich hätte es fast geschafft, da schlug er mir mit dem Stecken ins Genick und sagte: “Beeil Dich, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!” Und da war auch schon die Reissuppe von meinem Magen wieder im Teller. Er schlug und schlug und brüllte: “Du glaubst, du brauchst nur zu kotzen, dann lass’ ich dich gehen? Da hast du dich getäuscht.”
Er brachte den Topf mit der Reissuppe und schöpfte frische Reissuppe auf das Gekotzte, rührte es um, und ich musste das alles essen. Bei jedem Löffel betete ich, lieber Gott, lass mich sterben. Als ich fertig war, rannte ich ins Waschhaus, weil ich schon wieder kotzen musste, Gott sei Dank, der hat’s nicht gesehen!